Was dein Fahrradpneu mit dir gemeinsam hat!

Veröffentlicht am 22. Dezember 2024 um 10:40

Was dein Fahrradpneu mit dir gemeinsam hat!

Ich muss gestehen: Mein Fahrrad ist mein Alltagsfortbewegungsmittel, das einfach funktionieren muss! Ich kümmere mich nicht um sein Wohl. Shame on me … Nachdem ich nun längere Zeit nur noch mit viel Mühe vorwärtsgekommen bin, habe ich mich endlich wieder um die Luft in den Reifen gekümmert. Und siehe da: Plötzlich geht alles viel leichter. Gefühlt flitze ich nun zur Arbeit, während ich mich vorher abgekämpft habe. Da ich ein E-Bike fahre, ist das zwar nicht so schlimm wie bei einem normalen Fahrrad, aber trotzdem: Ich lebte mehrere Wochen damit. Auch das Schalten und Treten wirkte nicht mehr so flüssig. Wann hatte die Kette das letzte Mal Öl bekommen? Das musste auch schon länger her sein. Nachdem ich sie dann geölt hatte, lief auch das wieder geschmeidiger.

 

Und was hat das jetzt mit dir oder mir zu tun?

 

Das Stichwort ist Selbstfürsorge oder etwas hipper gesagt: Selfcare. Beide – du und ich – brauchen regelmäßige Fürsorge, damit alles rund läuft. Die Begriffe sind heute zwar sehr en vogue, aber kümmern wir uns wirklich um uns selbst? Oder lassen wir das schleifen? Besonders anfällig dafür sind stressige Zeiten. Wenn die To-do-Liste immer länger wird, laufen wir Gefahr, genau dafür keine Zeit mehr einzuplanen.

 

Den Preis zahlen wir nicht sofort. Das Fass ist groß, und es braucht lange, bis es überläuft. Aber wenn es so weit ist, wird’s kritisch. In meiner Arbeit als Musiktherapeutin habe ich oft mit Menschen zu tun, die ihre Selbstfürsorge zu lange vernachlässigt haben. Wenn man einmal an diesem Punkt gelandet ist, braucht es lange, bis man wieder fit ist. Der Preis ist hoch. Leider kann man vorher ständig über die eigenen Grenzen gehen. Irgendwie geht es immer weiter.

 

Am Anfang hast du vielleicht „nur“ Rückenschmerzen, oder dein Darm grummelt ständig. Vielleicht merkst du, dass du anfälliger für Erkältungen geworden bist, aber schiebst das auf die Jahreszeit. Es sind immer wieder Menschen in deinem Umfeld krank – kein Wunder also, dass es dich auch erwischt. Vielleicht kämpfst du schon mit Schlafstörungen. Die Zahlen dazu sind erschreckend: 2022 gab ein Drittel der Schweizer Bevölkerung an, unter Schlafstörungen zu leiden – 5 % mehr als 1997 (Quelle: bfs.admin).

 

Und wie war das noch einmal mit dem Fahrrad? 

 

Auch das hält es lange aus, vernachlässigt zu werden. Letztes Jahr hatten sich bei meinem Kettenkranz diverse Schrauben gelöst, und alles hing nur noch an einer einzigen Schraube – ziemlich gefährlich. Mir war das natürlich nicht bewusst, bis ich beim Velomechaniker vorstellig wurde, weil mir wiederholt die Kette rausgefallen ist. Es hätte böse enden können, aber ich hatte Glück. Ich nahm mir vor, mein Fahrrad regelmäßig zum Service zu bringen. Tja, jetzt sind auch schon wieder eineinhalb Jahre vergangen. Aber Anfang des Jahres steht das ganz oben auf meiner Liste.

 

Auch mit der Selbstfürsorge ist es so: Wir stehen immer wieder vor der Herausforderung, uns um uns selbst zu kümmern. Hilfreich ist es, kleine Rituale in den Alltag zu integrieren. Seit vielen Jahren gehört es zu meiner Morgenroutine, 20 Minuten ein spezielles Programm zu machen. Dadurch, dass ich es ritualisiert habe, bleibe ich konsequent dabei. Abends nehme ich mir zudem Zeit, aufzuschreiben, wofür ich an diesem Tag dankbar war. 

 

Der Klang als Hilfe zur Selbstfürsorge

 

Eine weitere Möglichkeit, Selbstfürsorge zu praktizieren, bietet der Klang. Wenn deine Gedanken Karussell fahren, hilft dir der Klang dabei, Ruhe einkehren zu lassen. Einerseits wird dein Körper durch die Schallwellen berührt, andererseits lenkt der Fokus weg von den Gedanken und hin zum Klang. 

 

Die folgende kleine Übung kann dich dabei unterstützen: 

 

  1. Nimm eine Klangschale und stelle sie auf deine flache Hand.
  2. Atme ein paar Mal tief ein und aus.
  3. Lasse die Klangschale sanft erklingen und schließe deine Augen.
  4. Fokussiere dich zuerst nur auf den Klang und bleibe mit deiner Aufmerksamkeit dabei, bis er ganz verklungen ist.
  5. Beim nächsten sanften Anschlagen konzentrierst du dich auf deine Handfläche. Was spürst du? Ein feines Kribbeln? Wie weit geht es? Bleibt es in der Hand oder breitet es sich weiter aus?

 

Wechsle nun ab: Mal bleibst du primär beim Klang, mal bei der Wahrnehmung der Schwingung in der Hand. Als Erweiterung kannst du dir vorstellen, dass mit dem Ausatmen die Vibration in deinen Arm weiterfließt. Du kannst die Übung beliebig ausdehnen – auf deinen ganzen Körper, je nach Zeit und Lust. 

 

Falls du keine Klangschale hast, kannst du auch ein anderes langklingendes Instrument verwenden. Oder du konzentrierst dich einfach nur auf den Ton. Das hilft dir, im Moment zu bleiben – und tut dir gut. 

 

Viel Spaß beim Experimentieren!

 

Und wenn du Lust hast, freue ich mich über eine Nachricht von dir: Wie geht es dir mit diesem Thema oder mit dieser Übung? Lass es mich gerne wissen!